No Way Out ist für die WWE die letzte Chance, einige der eingeschlagenen trostlosen Matchanbahnungen für Wrestlemania zu verlassen oder ihnen zumindest eine interessante Wendung zu verleihen. Denn selten sahen die Matches für WM so vorhersehbar und unspektakulär aus wie in diesem Jahr.

Da wäre zum einen der WWE-Title. Edge sollte seinen Titel in der Elimination Chamber wohl verteidigen können, aber wer wird dann No1-Contender? Orton wird wohl kaum zu Smackdown wechseln, der Undertaker war letztes Jahr dran, Kozlov headlinet höchstens seinen nächsten Friseurtermin, Big Show ist eine zu enorme Spaß- und Aktionsbremse, die Hardys sind beschäftigt und so bleibt ja eigentlich nur Trampel H. Und Edge gegen Hunter ist ein stockkonservatives Main Event, das einfach keinen Sensationswert besitzt.

Stockkonservativ wäre auch die Raw-Variante, in der John Cena seinen Titel schon wieder gegen Randy Orton bei Wrestlemania verteidigt. Es sei denn, Cena verliert seinen Titel bei NWO, aber gegen wen? Gegen Mike Knox? Vielleicht verfängt er sich in Knox Bart und verliert so durch Submission. Gegen Rey Mysterio? Iwo. Gegen Chris Jericho, den er in letzter Zeit sowieso nach Lust und Laune vermöbeln durfte? No way. Gegen Kane? Das wär mal nach meinem Gusto. Aber wenn man sich erinnert, wie Kane neulich als monströser Sandsack für Rey herhalten musste, glaubt an Kanes Sieg auch nur, wer noch an den Kampf Austin-Hogan glaubt. Und Knofi Kingston kann gerne nach seinem ersten Spagat gechokeslammt werden und sich backstage einen Dübel rollen.

Mit dem schiefen Haussegen bei den Hardys kann ich leben, auch wenn ich mich vehement über den Titelverlust von Jeff aufgeregt habe. Aber vielleicht ist das nicht so unclever von Vince McMahon. Beim nächsten Titelgewinn ist Jeff noch größer und noch gefeierter. Denn die Fehde mit Matt wird unter die Gürtellinie gehen, da bin ich mir sicher.

No Way Out wird hoffentlich auch Chris Jericho den Weg zu Wrestlemania weisen. Nachdem es aussieht, als käme der Bareknuckles-Bumms mit Mickey Rourke nicht zustande, hat der "Wrestler Of The Year" keinen Gegner mehr. Die völlig an den Haaren herbeigezogene Minifehde mit Ric Flair kann's ja nicht sein. Denn ein Jahr nach dem berühmtesten Karriereende der Wrestlinggeschichte steigt Flair nicht wieder in den Ring. So triggerhappy ist noch nicht einmal der Nature Boy.

Der Initialenshowdown zwischen HBK und JBL kommt ja eigentlich auch zu früh, aber vermutlich wird man nur die Bühne für WM bereiten, wo sich HBK dann endlich so revanchieren darf, dass man ihm seinen eingefrorenen Hundeblick der letzten drei Monate verzeihen kann. Mich hätte ein Maniamatch der beiden durchaus interessiert, wäre es bei den beiden Texanern um den Titel gegangen. Ein Shawn Michaels ist doch überfällig, so kurz vor Karriereende.

Jack Swagger und Finlay können sich gehackt legen. Ich würde Finlay zwar mal wieder einen Titel gönnen, der kurze US-Titlerun ist ja auch schon eine Weile her, aber Swagger jetzt den Titel abzunehmen, wäre absurd. Vielleicht steht uns bzgl. Swaggers ECW-Championship eine der wenigen Überraschungen bei WM ins Haus. Was die beiden bei NWO treiben, spielt aber keine Rolle.

Und was wird aus meinem Liebling CM Punk? Noch nicht mal ein eigenes Match kann er bei NWO vorweisen, nachdem er sich zum drelften Mal Chris Jericho bei RAW geschlagen geben musste und so nicht in die Kammer des Schreckens durfte. Aber was mit solchen Leuten passiert, ist altbekannt. Jeder, der keine vernünftige Storyline hat, wird ins Money In The Bank gesteckt. Sieht dieses Jahr nach irgendwas zwischen Kozlov, R-Truth, Shelton Benjamin, CM Punk, Rey Mysterio, Mike Knox, Kofi Kingston und im schlimmsten Fall dem Great Khali aus. Zu hoffen wäre natürlich, dass Miz & Moz teilnehmen und jemand von beiden (eher Moz) den Koffer holt. Apropos M&M, was treiben die eigentlich so bei NWO?

Insgeheim hoffe ich natürlich, dass sich bei No Way Out alles noch zum Verrückten und Unberechenbaren wenden wird und sich endlich Christian blicken lässt (der sich wohl auf dem Weg zu einem WWE-PPV seiner Wahl gewaltig verfahren haben muss). Aber der Mittelweg war in letzter Zeit zu oft der WWE-Weg. Man tut, als würde gleich was ganz Spektakuläres passieren und dann kommt's doch so wie's immer kommen sollte. Mal sehen, was die Fehde Ortons (feat. Legacy) gegen die McMahons noch in petto hält. Im schlimmsten Fall ein Titelmatch von Vince McMahon bei Wrestlemania. Obwohl, es geht noch schlimmer: Legacy vs. Shane/Steph/Vince.